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Saturday, September 5, 2020

Bei Pilzen ist Vorsicht geboten - Südwest - Badische Zeitung

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Fachwissen ist dringend nötig.

Bestimmungsapps sind eine feine Sache und können viel zum Verständnis der Natur beitragen. Doch es gibt eine Ausnahme: Apps zur Bestimmung von Pilzen sollte man nur zu Rate ziehen, wenn man sich entweder ziemlich gut in der Pilzwelt auskennt oder die Fruchtkörper nur aus persönlicher Neugier bestimmen möchte – und keinesfalls, um sie in die Pfanne zu hauen. Wer bei einer Baumbestimmungsapp daneben liegt, wird dadurch keine Nachteile erleiden. Wer aber einen Pilz mit Hilfe einer App bestimmen möchte, spielt möglicherweise mit seinem Leben. So hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM), der Dachverband der Pilzkundler, 2015 alle in Deutschland verfügbaren Apps getestet und kam zu einem vernichtenden Ergebnis: "Keines der getesteten Produkte kann einen unerfahrenen Anwender sicher durch die verwirrende Vielfalt an Pilzarten und Fruchtkörperformen geleiten, die wir im Wald finden. Ein Speisepilzsammler, der sich bei der Bestimmung nur von einer App leiten lässt, spielt grob fahrlässig mit seiner Gesundheit", lautet das Fazit des Tests.
Das Problem ist, dass die Unterschiede zwischen Pilzarten und sogar Gattungen oft marginal sind und man für die Benutzung eines Bestimmungsschlüssels einiges an Hintergrundwissen braucht. Ist die Hutoberfläche trocken, schuppig oder schmierig? Sind die Lamellen angewachsen, ausgebuchtet oder herablaufend? Ist der Geruch wanzig oder riecht er nach Kartoffelkeller oder Zedernholz? Für Anfänger ist das verwirrend, für die Bestimmung eines Fruchtkörpers aber unerlässlich. "Die Annahme, ich lade mal eine App runter und die sagt mir, welcher Pilz das ist, ist falsch", so Dietmar Krüger von der DGfM.



September 05, 2020 at 03:02AM
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Pilz

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